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Haushaltshilfe mit Gebärdensprachkompetenz

Martina Köninger

Ein Bericht von Martina Köninger über eine „Haushaltshilfe mit Gebärdensprachkompetenz“, gehalten auf unserer Arbeitstagung 2005 in Königs Wusterhausen bei Berlin.

Als unser Sohn ungefähr ein Jahr alt war bekamen wir die Diagnose einer relativ seltenen Hörschädigung. „Auditorische Neuropathie / Peri-synaptische Audiopathie“ d.h. alle Innenohrmessungen (OAE) die wegen der Zwillingsfrühgeburt und anschließenden Krankengeschichte schon im Säuglingsalter durchgeführt wurden, waren und sind bis heute völlig in Ordnung bei einer allerdings sehr auffälligen BERA (Gehirnstrommessung) mit an Taubheit grenzender Schwerhörigkeit.
Da diese Diagnose auch bei Fachärzten noch so wenig bekannt ist, war es schwierig an Informationen zu kommen. Im Internet bin ich auf Karin Kestner gestoßen, die mir sehr geholfen hat kompetente Ärzte zu finden mit denen ich mich auseinandersetzen konnte.

Auch das Buch „Diagnose Hörgeschädigt“ von Olaf Fritsche und Karin Kestner, das mir eine Freundin gab, war uns hilfreich in dieses für
uns so neue Gebiet einzusteigen, weil es sehr neutral in verständlichen Worten die grundlegenden Dinge um das Thema Hörschädigung beschreibt.

Kompetente Ärzte konnten uns in medizinischen Fragen gut beraten, waren allerdings wenig hilfreich wenn es um Fragen der Linguistik, bzw. Sprachentwicklung bei hörgeschädigten Kindern oder Gebärdensprache, Alltag und Perspektiven von Gehörlosen allgemein ging. Aussagen von der Chefärztin einer HNO Klinik wie: Gebärdensprache sei eine primitivere Sprache als die Lautsprache, Gehörlose seien genauso abhängig von Gebärdensprach-dolmetschern wie CI Träger von ihren Geräten stellten sich als weder richtig noch hilfreich für uns heraus. Auch Aussagen von Medizinern wie: wir können ihnen nicht sagen ob ein CI ihrem Kind Sprachentwicklung ermöglicht, es gibt aber keine Alternative, erzeugten Verwirrung und Druck auf unserer Seite. Zeitweise kam die Befürchtung in uns auf, unser Sohn könnte einmal der letzte gehörlose Mensch auf dieser Welt sein.

Ungefähr um die Zeit als unsere Jungs geboren waren, zog eine Familie in unsere Gegend, in der die Frau gehörlos und der Mann Gebärden-sprachdolmetscher ist. Da sie sich in der Freien Evangelischen Gemeinde die wir regelmäßig besuchen am wohlsten fühlten, hatten wir also schon Kontakt zu Hörgeschädigten bevor wir selbst wussten dass wir als Familie davon betroffen sind. Nach der Diagnose sind wir quer in den Gebärdensprachkurs in der Gemeinde eingestiegen, den Katrin angeboten hatte um besser in das Gemeindeleben integriert zu sein.

Obwohl Katrin uns sehr unterstützt und jede Woche besucht, suchten wir nach einer Lösung wie wir als Familie mit vier Hörenden und einem Gehörlosen die Gebärdensprache so umsetzen können dass unser Sohn bestmöglich integriert, und sich so normal wie möglich, seinen Gaben und Fähigkeiten entsprechend, entwickeln kann.

Eine gehörlose Au Pair wäre ideal, da hätte ich Unterstützung im Haus-halt und eine gebärdenkompetente Person in der Familie! Wir verteilten Zettel zum Aushängen an verschiedene Gehörlosenzentren und fragten auch an Schulen für Hörgeschädigte nach, ob jemand aus einer Abschlussklasse Interesse hat. Nachdem eine Interessentin wieder ab-sagte weil sie inzwischen eine feste Anstellung als Erzieherin im Kinder-garten hatte, meldete sich nach einer Weile der Integrations-fachdienst.

Eine hochgradig schwerhörige Frau hatte unsere Anzeige im Tauben-schlag entdeckt und Interesse an einer Anstellung. Leider können wir es uns nicht leisten jemanden im Haushalt fest anzustellen. Uns wurde dann aber mitgeteilt, dass es die Möglichkeit einer Förderung durch das Arbeitsamt gibt mit einem Gehaltszuschuss von 80 % für ein Jahr weil die Frau schon länger arbeitslos ist und durch ihre Hörschädigung schwerbehindert.

So konnten wir also am 1. September 2004 eine gebärdensprach-kompetente Haushaltshilfe einstellen. Unser Sohn ist gerade drei Jahre alt geworden und hat einen aktiven Gebärdenwortschatz von ca. 70 Gebärden, noch einige mehr die er versteht und bildet inzwischen auch kleine Sätze in Gebärdensprache.

Das finde ich für eine hörende Familie ganz gut und auch der Rest der Familie lernt täglich dazu, so dass wir uns nicht über Kommunikations-probleme beklagen können. Es war zwar die erste Zeit etwas stressig neben der Versorgung unserer drei Kleinkinder auch noch Gebärden-sprache zu lernen aber wir merken jetzt, dass es auf längere Sicht den Druck nimmt und das Zusammenleben sehr erleichtert. Glücklicherweise gibt auch keine Kompetenzprobleme, da unsere Hauhaltshilfe mich als Mutter der Kinder und Erzieherin respektiert und das auch den Kindern so vermittelt.

Nun kommen unsere Jungs bald in den Kindergarten und die Gemeinde-verwaltung hat sich bereit erklärt, unsere Haushaltshilfe zusätzlich für zehn Stunden in der Woche im Kindergarten einzustellen, damit dort eine gute Kommunikation gewährleistet ist.

Aus unserer Erfahrung heraus denken wir, es wäre sinnvoll und wichtig wenn hörende Eltern hörgeschädigter Kinder und erwachsene Hör-geschädigte sich näherkommen und zusammenarbeiten. Das wäre nicht nur für die Familien mit hörenden Eltern hilfreich sondern für beide Seiten eine Bereicherung und hilfreiche Ergänzung.

Außerdem sollten unbedingt auch Hörgeschädigte im Rahmen der Früh-förderung angestellt werden, weil selbst Betroffene den Eltern am Besten vermitteln können was eine Hörschädigung bedeutet, Ängste nehmen und die Kinder sinnvoll fördern können.

Wabern, im Juni 2005

Martina Köninger

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Über uns

„Eltern beginnen immer am gleichen Punkt und alle müssen ganz persönlich denselben mühsamen Weg gehen. Sie gilt es aus gemeinsamer Verantwortung zu begleiten, da mit uns auch jemand gegangen ist.“

Peter Donath, Ehrenvorsitzender BGK

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Bundeselternverband gehörloser Kinder e.V.
Magdalena Stenzel
Carolinenstraße 10
01097 Dresden

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